Klimahilfe mit Nebenwirkungen - Buchvorstellung, COP30 und die Widersprüche im internationalen Amazonas-Schutz

Buchvorstellung mit Diskussion
Mit Claudia Horn (promovierte Sozialwissenschaftlerin und Dozentin für Politische Ökonomie am King's College London)

Die Veranstaltung diskutiert die internationale Klimakonferenz COP30 in Belém, Brasilien, wo Autorin Claudia Horn fünf Jahre gelebt hat, sowie ihr neues Buch "Klimahilfe mit Nebenwirkungen", das den Kontext von Tropenwäldern in der internationalen Klimapolitik beleuchtet.

Klimafinanzierung gilt als zentrales Instrument für eine gerechte ökologische Transformation. Doch was, wenn die Milliardenhilfen für den Globalen Süden neue Ungleichheiten schaffen und koloniale Naturausbeutung unter grünem Vorzeichen fortschreiben?

Am Beispiel Brasiliens zeigt Claudia Horn, wie internationale staatliche Gelder für den Amazonas-Schutz - etwas aus Deutschland, Norwegen und Großbritannien - wichtige Umweltmaßnahmen unterstützen. Gleichzeitig tragen sie jedoch dazu bei, die sozioökonomischen Risiken von Rohstoffhandel und Agrarwirtschaft zu normalisieren und traditionelle Nutzungsrechte infrage zu stellen. Umstrittene Projekte, die den finanziellen Wert der Natur an erste Stelle setzen, beeinflussen lokale territoriale Konflikte - mit weitreichenden sozialen Folgen.

Ein scharfsinniger Blick auf die politischen sowie wirtschaftlichen Mechanismen und Widersprüche der Klimafinanzierung und die zentrale Frage, unter welchen Bedinungen sie wirklich zu mehr Klimagerechtigkeit führen kann.

*Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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